Goethe für Arme

Goethe einmal anders

von

Goethe für Arme

Da steht er nun in der Türe, der Herr Geheimrat. Und er steht immer dort, denn wir können nicht mehr schreiben oder sprechen, ohne ihn in den Mund zu nehmen. Dieser Herr, der so viel und zu allem etwas gesagt hat, wohl auch aufgrund seines langen Lebens. Wenig Verbindung zum gemeinen Volk. Im Gegenteil mit großer Verachtung zu diesem. Und doch will sich irgendwie jeder, der gerne als nur ein wenig gebildet gelten will mit dem Herrn schmücken. Also der Arme wohl mehr als der Wohlhabende. Und der Herr Geheimrat? Ihm reichte es wohl, wenn er der Frau von Stein sein neues Bändchen mit Unterschrift und feiner Widmung überreichen konnte.
Und das Volk? Es wollte wohl nicht oder konnte auch nicht seine Bändchen kaufen.
Der Geheimrath bittet, Freudelein, ein bisschen kleiner und ich antwortete, gerne in DIN A6.
Und er stand, außerhalb seiner Dichtung, reicher gegenüber den besseren und erfolgreicheren Herren Schiller, Kotzebue und Hölderlin.
Diese romantische Goethezeit war nicht so romantisch, eher grausam. Wie die heutige Zeit mit Mensch- Tier- und Umweltschutz. Jeder vergreift sich an Mitmenschen und Tier und schleudert allen Dreck in die Luft, protestiert aber für jede Umweltaktion.

Goethe beeinflusst uns, so wie das Wetter an seinem Todestag.