Gordon Leidner (Ed.): Abraham Lincoln. Vermächtnisse

2. Auflage

von

Auf die Ermordung Abra­ham Lincolns (1809-1865) am Karfreitag 1865 reagierten Zeitgenossen befriedigt ‒ überwie­gend aber höchst schockiert und traurig. Gottes ver­meintliches Wirken, welches diesen Präsidenten aus dem Leben gerissen hatte, führte zu zwiespältigen Reaktionen in Nordamerikas gespaltener Staatenunion. Lincoln hatte mit der Sklavenbefreiung einen Teil der amerikanis­chen Menschenrechtsideen verwirklicht ‒ ganz im Sinne der industriell fortgeschritten­en Nord­staaten, aber den Farmern der Südstaaten das Heer ihrer billig­sten Arbeitskräfte genommen. Zwar endete der Sezes­sionskrieg mit jenem Erfolg, der zugrundeliegende humanistische Konflikt jedoch ist, trotz juristischer Ab­schaffung der Sklaverei, in mancherlei Hinsicht bis heute nicht gelöst. Zum 150. Jahrestag des Endes dieses Amerikani­schen Bürgerkriegs legt die Geschichtswissenschaft keine prinzipiell anderen Interpretation­en vor. – Gordon Leidner, Editor des amerikanischen Originals, Vorstandsmitglied des Abraham Lin­coln In­stituts in Wa­shington, D.C., Autor zahlrei­cher Bücher und Aufsätze über Lincoln und den Se­zessionskrieg, äußert sinngemäß: Fas­zination und Respekt für Lincoln resultieren aus seinem Vermächt­nis als Erhalter der Nation und sei­ner Rolle als großer Sklavenbefreier. Wir schätzen ihn, weil er Integrität, Glaubwürdig­keit, Großmut und Zielstre­bigkeit ver­körperte. Obwohl er aus einfachen Verhält­nissen ohne Be­ziehungen zu be­deutenden Perso­nen stammte und sich seine umfassende Bildung ausschließlich als Au­todidakt aneig­nete, gelang es ihm, mit Ausdauer und ohne Gewinn­absicht den höchsten Posten des Landes einzunehmen. Wir schätzen seine Re­den und Briefe als sprachge­waltige Zeugnisse sei­ner Staatsführung und seines ein­drucksvollen Charak­ters. Sein Leben kann als Vorbild dafür gel­ten, wie sich Werte wie Eh­renhaftigkeit, Ent­schlossenheit und Fleiß in einer de­mokratischen Re­gierung positiv auswirken können. Lincoln lebte sein Leben nur dem Ehrgefühl ver­pflichtet, und so wer­den im vorlie­genden Buch seine be­wundernswerten Eigenschaften anhand sei­ner Wor­te dargelegt. Beobachtungen von Men­schen, die ihn sehr gut kann­ten, sind in dieses Buch der kurzen, zu­verlässigen, an­regenden Zitate und ge­flügelten Worte sowie eini­ger Auszüge aus den be­rühmtesten Reden des sech­zehnten Präsi­denten der USA einbezo­gen. Lincolns Vermächtnis wirkt bis heute. – Im Gedenkjahr 2015, 150 Jahre nach Abraham Lincolns Tod und dem Ende des Amerika­nischen Bürger­krieges (1861-1865) um die Abschaf­fung der Sklaverei, bringt Thurneysser die deutsche Erstausga­be in Lizenz von Cumberland House / Sour-cebooks Inc., Naperville, Illinois, U.S.A. Histo­risch und literarisch höchst verdienstvoll und eines der bedeutendsten US-amerikanischen Präsi­denten würdig, legt Ursula Maria Ewald (VdÜ; Radeberg) hiermit diese erste deutsche Übersetzung des faszinierenden Gor­don-Leid­ner-Werkes vor. – Aus dem Inhalt: Biografie / Führungsstil / Ehrlich­keit / Glaube / Das Volk / Güte / Freiheit / Ge­sunder Menschenverstand / Charakter / Demokratie / Beharrlich­keit / Humor / Hoffnung / Gettysburg Ansprache / aus Lincolns Erster Amts-Antrittsrede / aus Lincolns Zweiter Amts-An­trittsrede / Lincolns Erste Thanksgi­ving Day Prokla­mation / aus Lincolns Erster Anspra­che an den Kon­gress / aus der Proklamation zur Sklavenbefreiung / Lincolns Abschiedsrede in Springfield