Gott wohnt in Wedding

Bewertung: 5 Sterne

von

Gertrud kennt das Haus, seitdem sie auf der Welt ist. Und schon ihr Vater wurde hier im Parterre geboren. Manchmal spricht das Haus zu ihr und sie zu ihm, als wären sie zwei alte Lebewesen, die zusammen hinfällig geworden sind, die einander nichts vormachen müssen, weil sie einander kennen bis in den letzten Winkel. Alle anderen sind nicht mehr da, die Großmutter Marie, ihr Vater Albrecht, ihre Mutter Paula. Von den Männern ist keiner geblieben, aber auf das Haus konnte sie sich verlassen.

Wann hat diese Angst eigentlich angefangen, diese Ahnung, dass man den Schutz der eigenen Wände verlieren wird, die Geborgenheit der nächtlichen Stille, in der man jedes Geräusch deuten kann? Vielleicht schon vor fünf Jahren, als dieser feine Herr im Anzug vor ihrer Tür stand, mit einer Rose in der Hand. Es war eine edle, großköpfige Sorte, nicht so eine müde Bahnhofsrose, wie sie Herr Kunze manchmal mitgebracht hat, als Gertrud noch viel jünger war.

»Ein bewegender Roman.« (HÖRZU)

»Regina Scheers neuer Roman ist großartige Literatur.« (Lesart. Unabhängiges Journal für Literatur, Frühlingsheft 01/2019, Lena Panzer-Selz)

»Regina Scheer mit einem gefühlvollen Roman Berliner Historie über Einheimische, Zugezogene, Verlierer, Verfolgte und Verachtete.« (Hellweger Anzeiger)

»(…) ‚Gott wohnt im Wedding‘ ist ein so vielschichtiger wie praller Berlin-Roman, der Gegenwart und Vergangenheit auf vielen Ebenen miteinander verknüpft« (Jüdische Allgemeine, Frank Keil)

»Regina Scheer ist ein bedeutender, aus Vergangenem schöpfender Gegenwartsroman gelungen und – so sei zu hoffen! – ein Roman, der in eine hellere Zukunft weist.« (Zweiwochenschrift Ossietzky, Walter Kaufmann)

Rezensionen