Welche Macht- und Rechtsverhältnisse definierten die Rolle von Mann und Frau zu Beginn der zivilisatorischen Entwicklung? Was verraten Prozeßurkunden und literarische Fragmente über das Geschlechterverhältnis in Babylonien? Heutzutage ist vom vermeintlich modernen Phänomen der “Patchwork-Familie” die Rede. Von konservativer Seite wird ein Szenario des Verfalls familialer Bindungen entworfen, um die Kernfamilie als “christlichen Wert” zu verteidigen. Spielten zusammengesetzte Familienformen in der antiken Rechtssprechung keine Rolle? Welche Schutzklauseln sah z.B. der Kodex Hammurabi für Kinder und geschiedene Frauen vor? Das im Deuteronomium überlieferte “mosaische Gesetz” führt die vom Nomadenleben motivierten Begriffe der “Reinheit” und “Blutschande” in das rechtsphilosophische Denken ein. Mit der Bibel weltweit verbreitet, zählen sie zu den unhinterfragten Grundlagen des westlichen Denkens.
- Veröffentlicht am Freitag 16. November 2007 von Leipziger Literaturverlag
- ISBN: 9783866600379
- 204 Seiten
- Genre: Antike bis Gegenwart, Philosophie, RELIGION, Sachbücher