Von den 554 Stücken des Bandes stammen 163 von Leibniz, der in den ersten drei hannoverschen Jahren (bis zum Tode des Herzogs Johann Friedrich) als „außerplanmäßiger“ Hofrat nach einer angesehenen Stellung strebte. Zwar gelangte er als Bibliothekar nicht ans Ziel seiner Wünsche, zahlreiche Projekte für die Verbesserung der Staatsverwaltung werden nicht verwirklicht, und bei seinen Versuchen im Harzbergbau muß er gegen den zähen Widerstand der Leute vom Fach ankämpfen, doch im ganzen sind es drei arbeitsreiche glückliche Jahre für Leibniz. Denkschriften bekunden universale Interessen, z. B. für eine Gesellschaft der Wissenschaften und für eine allgemeine Sprache und Charakteristik als Hilfsmittel der wissenschaftlichen Forschung. Der anschwellende Briefwechsel vor allem mit französischen Gelehrten wird in diesem Band nur zum geringeren Teil erfaßt, da philosophische und mathematische Themen in dieser Zeit überwiegen und die entsprechenden Briefe den anderen Reihen vorbehalten bleiben. Daß Leibniz’ Ehrgeiz weit über die Grenzen eines kleinen deutschen Fürstentums hinauszielt, zeigen seine – vergeblich gebliebenen – Bemühungen, als Bearbeiter eines verbesserten Reichsgesetzbuches (Codex Leopoldinus) in den Dienst des Kaisers zu treten.
- Veröffentlicht am Freitag 1. Dezember 1995 von De Gruyter
- ISBN: 9783050000138
- 587 Seiten
- Genre: Aufklärung, Hardcover, Philosophie, Renaissance, Softcover