Gottfried Wilhelm Leibniz: Sämtliche Schriften und Briefe. Mathematischer,… / Juli 1683 – Dezember 1690

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Der Berichtszeitraum dieses Bandes umfaßt zwei unterschiedliche Abschnitte des Leibnizschen Wirkens: die Endphase seiner Versuche mit der Horizontalwindkunst im Harz und die Anfangsphase seiner Arbeiten zur großen Welfengeschichte. Letztere sind gekennzeichnet durch seine erdgeschichtlichen Erkundungen im Harz (Materialien zur „Protogaea“) und durch die Reise nach Süddeutschland und Italien. Leibniz’ Bemühungen um Verbesserungen im Harzer Erzbergbau finden ihren Niederschlag in den Briefwechseln mit dem Mühlenbaumeister H. Linsen und mit Leibniz’ Diener J. D. Brandshagen. Die Italienreise brachte Leibniz neben einer Mitgliedschaft in der Accademia fisico-matematica den Dialog und die Korrespondenz mit italienischen Mathematikern und Naturwissenschaftlern (Bianchini, Giordano, Grandi, Guglielmi, Quarteroni, Ramazzini und Viviani). Der in Rom entstandene Plan einer Leibnizschen „Dynamica“, die als Gegenstück zu Newtons „Principia“ gedacht war, wurde unter Mitwirkung des Freihernn von Bodenhausen zu Papier gebracht, worüber der sehr dichte Briefwechsel detailliert berichtet. Neben den großen Leibnizschen Projekten nehmen sich die ersten Veröffentlichungen zur Infinitesimalrechnung und Diskussionen über die Descartessche Bewegungslehre (Briefwechsel mit Tschirnhaus, Jakob Bernoulli, Huygens, Pfautz u. a.) eher bescheiden aus.