Greiner

Roman

von

Vor sechs Wochen hat Konrad Greiner sein Vorhaben, mit dem Schreiben aufzuhören, endlich zur Tatsache werden lassen.
Trotzdem aber lässt sich der berühmte österreichische Schriftsteller (dessen Werke in einem großen deutschen Verlag erscheinen) noch einmal zu einer Vortragsreise nach Japan einladen.
Und dort in Japan, im Café ‚Excelsior‘ im Roppongi-Viertel in Tokio, beginnt der Roman ‚Greiner‘, den er jedoch niemals mehr schreiben
wird. Ein Roman über den Literaturbetrieb ist es und ein Roman über Österreich (im Speziellen über seine engere Heimat Innsbruck). Alle und alles zerrt der Greiner ans Licht und stellt er bloß, einschließlich – oder vor allem – sich selbst. Und es mag wohl an der Entfernung liegen, dass aus dem folg- und fügsamen Schriftsteller, ein durch und durch unbequemer Schreibender hätte werden können.
Aber keine Zeile mehr schreibt er nun, im Gegenteil, eine bereits begonnene Prosaarbeit sowie die Notizen zu einem Roman, werden
im Papierkorb des Café ‚Excelsior‘ entsorgt. Wie der Greiner, so pendelt auch der Leser zwischen zwei Kulturen und zwei Gefühlen gleichzeitig, um einmal von einer Abneigung gepackt zu werden, und hinterher der Faszination des Wechselspiels zu erliegen. Wer sich, wie im letzten Roman ‚Abriss‘, auf diese Sprache einlässt, der wird einmal mehr einen österreichischen Sprachurlaub genießen können, der sich mit japanischer Kulturerfahrung vermischt.