Vo Krebbebesser, Huläbber ean Iwwerstenner:
Herbert Loch kennt sie alle noch, die alten Ausdrücke, mit denen in Oberhessen verschrobene Charaktere bedacht wurden, und lässt sie einfließen in seine Nacherzählungen der Grimmschen Märchen. Hier „schwätze“ liebenswerte Märchenfiguren oberhessisch Platt, nur finstere Gesellen wie der Wolf, der die „siwwe Hetzerchen“ frißt, babbelt frankfurterisch. Und ganz abgrundtief böse Menschen, wie die Stiefmutter von Hänsel und Gretel, sprechen gestochenes Hochdeutsch.
Erleben Sie die Märchen Ihrer Kinderzeit ganz neu; lesen Sie sie vor oder lassen Sie sich vorlesen, denn diese Märchen wollen laut gelesen werden. Beim Vorlesen kann man sich auch immer wieder mit wissendem Blick ans Publikum wenden, um das Geschehen zu hinterfragen, wenn zum Beispiel bei Hänsel und Gretel von einer Hexe die Rede ist: „Wann doas wirklich e Hex woar, konnt se sich aach e wink ver-enanner gemache, ean däi deck Woaze härr aich mr schu längst e-weg-gehext. Moanche Leu seu oawwer aach e wink dusselich, gelle!“
Herbert Loch hat eine Schreibweise gewählt, deren Aussprache man gut an die Sprachfärbung des eigenen Dorfes anpassen kann. Wir wünschen viel Spaß!
- Veröffentlicht am Freitag 16. Oktober 2020 von Frauenzimmer
- ISBN: 9783937013602
- 3 Seiten
- Genre: Belletristik, Legenden, Märchen, Sagen