Grundzüge einer Philosophie der Wissenschaften bei Ernst Cassirer

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Ernst Cassirers Wissenschaftsphilosophie hat bislang wenig Beachtung gefunden, obwohl seine Auseinandersetzung mit Problemen der neuzeitlichen und modernen Naturwissenschaften eine der wichtigsten Quellen für seine spätere Philosophie ist. Die vorliegende Studie setzt genau hier an. Im Zentrum steht der Versuch, Bedeutung und Reichweite des Cassirer’schen Grundsatzes vom Vorrang des Gesetzes- oder ›Funktionsbegriffs‹ vor dem Gegenstands- oder ›Substanzbegriff‹ für die Entwicklung der modernen Physik, besonders der Relativitätstheorie, zu ermitteln. In drei Kapiteln wird Cassirers Auffassung vom wissenschaftlichen Experiment, von der Entwicklung der Wissenschaften und von der Anwendung mathematischer Begriffe auf die Natur abgehandelt. Dabei werden Cassirers Auseinandersetzungen mit Positionen Kants sowie der zeitgenössischen Wissenschaftstheorie bei Duhem, Mach, Poincaré, Einstein u.a. einbezogen.