Gülsün Karamustafa

Chronographia

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Gülsün Karamustafa (geb. 1946) gilt als eine der bedeutendsten Künstlerinnen der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts in der Türkei, wo ihr Werk jüngere Künstlergenerationen seit den 1990er-Jahren bis heute maßgeblich beeinflusst hat. Das Œuvre Karamustafas erstreckt sich seit Mitte der 1970er-Jahre bis heute und umfasst verschiedene Medien wie Malerei, Installation, Performance und Video. Die zentralen inhaltlichen Schwerpunkte kreisen um Fragestellungen von Migration, politisch bedingten Nomadismus, Popkultur, Feminismus und Gender sowie eine kritische Auseinandersetzung mit dem westlichen Blick auf die Länder des Nahen Ostens. Während sich die Materialität ihrer Arbeiten seit den
1970er-Jahren einer kunstgeschichtlichen Genealogie entsprechend entwickelt hat, durchdringen die in ihren Werken verhandelten Inhalte alle Phasen und Formen ihres Schaffens und stellen eindeutige Bezüge zu aktuellen Diskursen her. Diese Verzweigungen und Querverbindungen durch die Zeit werden in der ersten umfassenden Monographie zum Werk Gülsün Karamustafas veranschaulicht. Die Publikation erscheint anlässlich der ersten musealen Einzelausstellung außerhalb der Türkei im Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart – Berlin.