Haben Engel Bauchnabel?

24 Humorvolle authentische Geschichten & Gedichte mit Tiefgang zum Vorlesen geeignet.

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I N H A L T S V E R Z E I C H N I S

Vorwort: Dr.theol. Florence Develey 3
Gedanken der Autorin Ruth Petitjean 5

I Irdische Engel
Es wurde hell, als Herr Engel sprach 9
Engel und Esel auf Reisen 13
Begegnung mit dem Lila-Engel 17
Tag der offenen Tür 23
Das rosarote Ticket 29

II Andere geflügelte Wesen
Bloss zwei alte Hühner 35
Gartenspötter und Einbeinlein 39
„Chuchichänschterlis“ letzter Flug 43
Der Winter, der keiner war 47
Rollenspiel auf Rädern 51

III Angèle
Hanfkissele 55
Der Fisch im Koffer 61
Schade für das scheene Auto 67
Erster November 1986, Allerheiligen 73
Du heisst ja auch Engel, sprach der Engel 75

IV Bengelchen im Schulzimmer
Josefs Kleid 87
Wendezeit 91
Ein Virus in Gottes Schöpfungsprogramm 93
Vom traurigen Kind in den lustigen Pantoffeln 95

V Engel im Advent
Das gefrässige Engelchen 101
Haben Engel Bauchnäbel? 105
Eigentlich wäre es eine besinnliche Zeit 109
Einsam wacht 113
Die ganz echte Weihnachtsgeschichte 117

VI Mundartgedichte für Engel und Bengel, zum Vorlesen
D’ Schmützli 121
Alternativdaag 125
D’Schuel friener und hütte
131.
Philosophischer humorvoller Ansatz von Engelsbezug-Geschichten & Gedichte mit Tiefgang, zur Unterhaltung und zum Vorlesen geeignet.

Buchrückentext:

„Ob Engel Bauchnabel haben?“ „Ob Engel Hunger haben?“ Bei der Lektüre dieses Buches finden Sie es auf unterhaltsame Art heraus …
Es sind vergnügliche, manchmal auch ernste, aber immer tiefsinnige Geschichten über himmlische und irdische Boten, welche der Autorin in ihren Unterrichtsklassen, oder beim Zusammensein mit vielen Menschen jeden Alters, begegnen.
Als verbindendes Sinnbild lässt Ruth Petitjean den
Gedanken, dass einer dem anderen zum Engel werden kann, in ihre Erzählungen einfliessen.
Sowohl die Kurzgeschichten mit Tiefgang, wie auch die fröhlichen Mundartgedichte, z.B. über den aktuellenTrend des „Dreier-Schmützli“ –
Begrüssungsrituals, eignen sich zum Vorlesen an Familienfeiern und anderen Anlässen.
Gedanken der Autorin:

„Haben Engel Bauchnäbel?“
Diese Frage einer Erstklässlerin hat bei mir einiges Nachdenken ausgelöst. Den Gedanken folgte das Schreiben, bis schlussendlich ein ganzes Buch daraus wurde.
Wo, in unserer schnelllebigen Zeit, können wir modernen Menschen denn eigentlich noch Engeln begegnen?
Plötzlich sehe ich sie überall! Sie sind absolut aktuell, die Engel, und sie scheinen nicht nur an Weihnachten Hochbetrieb zu haben, sie sind das ganze Jahr über im Einsatz. Unsere nüchterne Zeit scheint sie nötiger zu haben denn je, diese geheimnisvollen Helfer aus den himmlischen Sphären.

Engel sind nicht mit dem Verstand zu begreifen, sie wirken eher im mystisch Verborgenen.
In griechisch bedeutet „Angelos“ Bote; Boten als spirituelle Vermittler zwischen dem Realen, Fassbaren und dem
Irrealen, Unfassbaren; zwischen Irdischem und Himmlischem, zwischen den Menschen und Gott.
Die Vorstellung von Engeln gehört zu unserer Kultur,
insbesondere in der jüdischen und christlichen Religion.
Es finden sich Engel aller Epochen und jeglicher Form in vielen alten und neueren Kirchen, in Kathedralen und
anderen Gotteshäusern, auf Gemälden und in der Musik.
Wachend, tröstend, schützend werden sie dargestellt, würde-
voll, oder auch als kleine, drollige Putten.
Und heute also sind sie beliebter denn je. In Autos hängen sie an Rückspiegeln. „Fahre nie schneller, als dein Schutzengel fliegen kann“, bitten sie auf kleinen Transparenten.
Kinder tragen „ihr Schutzengelchen“ an einem Kettchen, in Vitrinen und auf Bücherregalen halten Engel Wache. Es scheint mir, als sehnten sich die Menschen in unserer rational
geprägten Welt nach ein wenig Verzauberung und Romantik.

Die Engel in meinem Buch sind oft irdischer Natur. Ich begegne meinen Protagonisten in ganz unterschiedlichen Situationen. Da ist zum Beispiel meine Schwiegermutter. Sie heisst Angèle. Und dieser schwiegermütterliche Engel erzählte mir viele Geschichten aus ihrem Leben, welche das ganze Spektrum eines irdischen Daseins, in all seiner
Gegensätzlichkeit, beinhalten.
„Meine“ Kinder im Unterricht halten mir ab und zu ganz direkt den Spiegel ihrer – unserer – Zeit vor. Ihre spontanen, oft sehr klugen Äusserungen zu religiösen und
weltlichen Themen regen mich zum Schmunzeln und Nachdenken an.

Meine Erzählungen sind kurz und manchmal voller Widersprüche. Es sind Geschichten, wie sie jedem von uns immer wieder begegnen können.
Das verbindende, heilende Element sind immer die Engel, denn sie wirken am liebsten in und durch uns Menschen. Dieser Gedanke hat in einem mir lieben, weithin bekannten Gedicht Rudolf Otto Wiemers Ausdruck gefunden:

„Es müssen nicht Engel mit Flügeln sein,
die Engel.
Sie gehen leise, sie müssen nicht schrein,
oft sind sie alt und hässlich und klein,
die Engel.
Sie haben kein Schwert, kein weisses Gewand,
die Engel.
Vielleicht ist einer, der gibt dir die Hand,
oder er wohnt neben dir, Wand an Wand,
der Engel.
Dem Hungernden hat er das Brot gebracht,
der Engel.
Dem Kranken hat er das Bett gemacht,
und er hört, wenn du ihn rufst in der Nacht,
der Engel.
Er steht im Weg und er sagt: Nein,
der Engel,
gross wie ein Pfahl und hart wie ein Stein –
es müssen nicht Engel mit Flügeln sein,
die Engel.

Wir alle treffen viele Menschen jeden Alters, und wir sollten sehr achtsam sein, denn wir können ja nie wissen, ob wir nicht einem Engel begegnen.
Und dies ist wohl auch der Grund, weshalb ich die Geschichten rund um die Bauchnabel-Frage aufgeschrieben habe…

Ruth Petitjean – Plattner.