Am 13. Oktober 2000 starb der Historiker Peter Borowsky, ein „Schüler“ Fritz Fischers, im Alter von 62 Jahren. Nahezu vier Jahrzehnte hat er an der Universität Hamburg gewirkt: als Student, Wissenschaftlicher Assistent, Wissenschaftlicher Oberrat und Privatdozent für Neuere und Neueste Geschichte. Im Jahre 1996 wurde ihm der Titel „Professor“ verliehen; eine Professorenstelle jedoch blieb ihm verwehrt. Als Autor auflagenstarker Geschichtswerke erreichte Peter Borowsky ein großes Publikum. Die gemeinsam mit Barbara Vogel und Heide Wunder verfasste, 1975 erstmals erschienene Einführung in die Geschichtswissenschaft ist bis heute ein wissenschaftlicher „Bestseller“; Borowskys Hitler-Biographie für Jugendliche und seine Überblicksdarstellungen zur Deutschen Geschichte nach 1945 erlebten ebenfalls zahlreiche Auflagen. Der Schwerpunkt seines Wirkens aber lag in der akademischen Lehre, in der er Herausragendes leistete. Generationen von Geschichtsstudierenden wurden von ihm unterrichtet, betreut und geprägt – an der Universität Hamburg wie am Smith College, Northampton/Massachusetts, wo der Gelehrte seit 1974 regelmäßig eine Gastprofessur wahrnahm. Die Partnerschaft zwischen diesen beiden Hochschulen wurde von Peter Borowsky geradezu verkörpert. Die akademischen Gedenkveranstaltungen zu seinen Ehren – im Februar 2001 an der Universität Hamburg und im folgenden Monat am Smith College – vermittelten davon einen bewegenden Eindruck. Eine Auswahl der dort sowie zuvor bei der Trauerfeier auf dem Friedhof Nienstedten gehaltenen Reden ist in diesem Heft zusammengefasst. Zeitgleich ist am 3. Juni 2003, dem 65. Geburtstag Peter Borowskys, eine umfangreiche Gedenkschrift erschienen, deren Titel Lebendige Sozialgeschichte Borowskys Forschungsfelder inhaltlich wie methodisch andeuten und zugleich seine besondere Art, Geschichte zu vermitteln, akzentuieren soll.
- Veröffentlicht am Montag 2. Juni 2003 von Hamburg University Press
- ISBN: 9783980822367
- 149 Seiten
- Genre: Geschichte, Sachbücher, Sonstiges