Hamburger Zeitspuren

Die Hamburger Medienberichterstattung über Entnazifizierung und Internierung in der britischen Besatzungszone

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Wie konnte sich trotz verordneter symbolischer Distanzierung vom Nationalsozialismus schon in den Jahren 1946 bis 1949 ein weitgehender gesellschaftlicher Konsens zugunsten einer großzügigen Rehabilitierung und Amnestierung von nationalsozialistisch belasteten Personen herausbilden? Wo lagen die Grenzen dieses Konsenses, und wie wurden diese definiert? Zeitungsartikel der Hamburger Presse über die Entnazifizierung und Internierung in der britischen Besatzungszone dienen der Historikerin Jessica Erdelmann als Quellenbasis für eine vergleichende Untersuchung der Hamburger Tagespresse.

Die soziale Dimension von Sprache und die Funktion von Medien bei der Vermittlung von politischen Entscheidungen stehen dabei im Zentrum. Der systematische Vergleich der Argumentationslinien in der Presse offenbart die Verschiebung von der sozialen Deklassierung hin zur Reintegration, wie sie selbst stark belasteten Personen zugebilligt wurde.