Handbuch der Verbände und Truppen des deutschen Heeres 1914-1918, Teil VI, Band 2

Reserve- und Landwehrinfanterie

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Bei Kriegsbeginn wurde die Infanterie durch die Aufstellung von Reserve- und Landwehr-Infanterie-Regimentern erheblich verstärkt. Hierbei handelte es sich um reine Kriegsformationen, die im Frieden nicht bestanden hatten. Während zu den Reservetruppen die jüngeren Reservisten eingezogen wurden, setzten sich die Landwehr-Regimenter überwiegend aus älteren Angehörigen der Landwehr I. und II. Aufgebots zusammen. Zunächst entstanden bei der Mobilmachung 113 Reserve-Infanterie-Regimenter, zu denen noch im Herbst 1914 über 80 weitere hinzukamen, so dass schließlich 197 Reserve-Infanterie-Regimenter bestanden. Dagegen wurden die 96 planmäßig bei Kriegsbeginn aufgestellten Landwehr-Infanterie-Regimenter nur auf 123 vermehrt. Außerdem behandelt der Band über 200 mit Namen bezeichnete Infanterie-Regimenter, die vorübergehend aus verschiedenen Truppen zusammengesetzt waren und nur kurze Zeit bestanden. Dieser Band analysiert die Entstehung und Struktur der Reserve- und Landwehr-Regimenter, insbesondere ihre Einbettung in die territoriale Gliederung des Reichsheeres. Sodann werden die Regimenter einzeln in ihrer Entwicklung vorgestellt. Dazu sind in übersichtlicher Form alle wesentlichen Daten zu ihrer Organisation ausgebreitet, besonders zur Aufstellung, Umgliederung und Auflösung, ergänzt durch Angaben zu den Truppenteilen, welche den Ersatz stellten. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Unterstellung der Regimenter unter Brigaden und Divisionen. Anhand der häufig wechselnden Unterstellungen und Zuteilungen zu fremden Verbänden lässt sich der Weg der Truppen während des Kriegs lückenlos verfolgen. Angaben über die Demobilmachung und Auflösung und genaue Nachweise, welche Regimenter Freiwilligen-Formationen aufstellten und 1919 in die neue Reichswehr Eingang fanden, runden die Darstellung ab.