handy_photo_HUstadt

Ein Fotowettbewerb als Teil eines partizipatorischen Kunstprojekts

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Das Handy, das hauptsächlich dem Zweck der mobilen Kommunikation dient, ist heute ein ständiger Wegbegleiter. Die Spontaneität, die ein Mobiltelefon ermöglicht und die Verbreitung, die dieses relativ neue Medium erfährt, sind mit kaum einer anderen technischen Neuerung vergleichbar. Das zunächst zusätzliche „Gimmick“ der Mobilfotografie ist zu einem wesentlichen Bestandteil der Apparatur geworden. Wo man sich früher noch aktiv an einen Fotoapparat erinnerte, denkt man heute nur noch an die Zusatzfunktion seines ohnehin mitgeführten Handys.
Die Idee unseres handy_photo_HUstadt-Wettbewerbs resultierte aus diesen Beobachtungen. Die enorme Verbreitung von Kamerahandys in der Gesellschaft sollte eine größtmögliche Teilnahme am Projekt ermöglichen, unabhängig vom Alter und ohne großen technischen Aufwand. Denn wie unser Aufruf zum Wettbewerb verlauten ließ, ermöglicht das Handy als omnipräsenter Alltagsgegenstand eine „spontane und direkte Aufnahme eines flüchtigen Moments“. Unter welchen Voraussetzungen kann sich der Alltagsgegenstand Fotohandy zu einem künstlerischen Medium entwickeln, obwohl die technischen Bedingungen und der soziale Umgang in der Regel nicht darauf angelegt zu sein scheinen? Dies ist eine der Leitfragen dieses Texts.
Auf den ersten Blick lässt sich feststellen, dass der alltägliche Umgang mit dem Fotohandy einem anderen Anspruch folgt als der Umgang mit einem regulären Fotoapparat. Mit dem Medium ändert sich das Verhältnis zur Fotografie. So ist es eine aktive und bewusste Entscheidung, wenn ein Fotograf sich dazu entschließt, eine Kamera im Fachhandel zu erwerben, um die Welt, wie er sie sieht, festzuhalten. Hingegen ist die Fotofunktion beim Kauf eines Mobiltelefons, das der Käufer hauptsächlich zum Zwecke der Kommunikation erwirbt, heute integrativer Bestandteil des Apparates. Dies lässt beim Fotografen zunächst eine eher beiläufige Inanspruchnahme vermuten. Die Handykamera offeriert sich somit als Option.
Herausgegeben von Annika Becker, Clemens Braun, Patrick Dohndorf, Dirk Hansmeier, Celina Knierim, Eva Munoz Morales und Simone Rudolph.