Hans ins Glück. Wer frei sein will muss fliegen

Ein Familienroman Ostwestdeutschland 1972-1992

von

Aus dem Land, wo Fiktion zur Wirklichkeit wurde
und die Realität verschlang, sind sie davongegangen.

Mit diesem Buch setzt der Autor die Familiengeschichte fort, die er im Studentenroman ‚Trunkene Formeln im Boddenlicht‘ in Greifswald Ende der 1960er Jahre begann. Ulla und Norbert, ihre Kinder, dazu der Erzähler Oskar erleben in Kalkdorf bei Berlin bis zur Ausreise achtzehn staubige Jahre. Der Roman wechselt mehrmals nach Westberlin und Westdeutschland, dann ins Ruhrgebiet. Kebelmann zitiert aus den Märchen, in denen ein Hans die Hauptrolle spielt. Die Sprache der Märchen ist zeitlos, und jeder Hans lässt sich hänseln. So bleiben auch die Abenteuer dieser fünfköpfigen Familie, ihre zähe Befreiung von Willkür und Dogmen ein aktuelles Thema.
Im Zentrum steht der Schwank Hans im Glück. Ins Glück zu gelangen, heißt loslassen lernen. Hans’ verliert viele Sicherheiten, sein wichtigster Gewinn jedoch ist der Mut zur Freiheit.
Der Ich-Erzähler ist Realist. Bruder Oskar liebt seinen Platz am Kamin in Westfalen, wo er Norbert vertritt und den Enkeln abends Grimms Märchen vorliest. Lieber lebt er in Kalkdorf. Was die Familie dort, quer durch die DDR, in CSSR und Polen von 1972 bis 1988 erlebt, sind glückliche und frustrierende Szenen, Übergriffe, Absurditäten, ist realistische Zeitgeschichte.
Kebelmann erzählt auch diesmal autofiktional, mit Witz und Ironie. Aber Da ist noch Astra, Bruder Bennos frühere Freundin, jetzt eine Märchenfee und dabei märchenhaft eifersüchtig.