Als Filmemacher ist Hans Scheugl seit den 1960er-Jahren international bekannt. Seine Arbeiten umfassen Avantgarde- und Dokumentarfilme sowie Aktionen des Expanded Cinemas. Auch als Theoretiker und Autor trat Scheugl hervor und leistete mit Eine Subgeschichte des Films (1974), dem gemeinsam mit Ernst Schmidt jr. herausgegebenem Lexikon des Avantgarde-, Experimental- und Undergroundfilms, Pionierarbeit. Kaum bekannt ist die Bedeutung der Fotografie in seinem Werk. In Scheugls Biografie wechseln Phasen der filmischen Arbeit mit Phasen ab, in denen er vor allem fotografierte.
Schon in den frühen Fotos ist erkennbar, dass sich Scheugls Ansätze in beiden Medien überschneiden. Licht und Schatten setzt er als Arbeitsweise in den ersten Porträts zeichenhaft ins Bild. Das Szenische der nächtlichen Wien-Bilder geht über in das Situative der anschließenden Reisefotografie (Frankreich, Spanien, Marokko). Als genauen Beobachter lassen ihn die Aufnahmen der Soziotope zweier Wiener Kommunen und des Überschwemmungsgebietes erscheinen, mit denen der Katalog einen Bogen über drei Jahrzehnte spannt.
Hans Scheugl
Die Fotografien des Filmemachers