Harraga

Roman

von

Lamia ist eine alleinstehende Ärztin in den besten Jahren. Ihre Eltern und der ältere Bruder sind tot, der jüngere Bruder ist ein „Harraga“ – seine Spur verliert sich irgendwo auf dem Weg in das Land der Träume. Lamia hatte Glück, zur rechten Zeit am rechten Ort bekleidet sie einen leitenden Posten in einem Kinderkrankenhaus in Algier. Aber die Arbeitsbedingungen sind trostlos, die Lebensverhältnisse miserabel. Und weil Engagement unerwünscht ist und zu nichts führt, hat Lamia sich mit ihrem eintönigen Leben arrangiert. Ihre Träume und Hoffnungen sind längst verblasst.
Als eines Tages eine unbekannte 16-Jährige vor der Tür steht, gerät Lamias angepasstes Leben vollkommen durcheinander: Chérifa scheint aus einer anderen Welt zu kommen. Getrieben von purer Lebensfreude rebelliert sie gegen alle Bräuche und schert sich einen Teufel darum, was eine junge Frau in der islamischen Welt tun darf oder besser bleiben lässt. Und schon bald kommt es zu einem folgenschweren Streit.
Eine bewegende, bei aller Tragik hoffnungsvolle Hommage an die Frauen Algeriens.