Heinrich reduziert in seinen Gedichten zu HAUSER einerseits nüchtern das, was man über die nahezu mythische Figur Kaspar Hauser zu wissen meint.
Andererseits wendet er sich direkt an Hauser und erzählt ihm, was er in ihm sieht. Der Dialog mit dem berühmtesten Findelkind der Weltgeschichte wird so sowohl persönlich als auch provokant.
Seine Hommage zum zweihundertsten Geburtstag Hausers schließt mit dem Gedicht „Letztes Hemd“. Daraus einige Zeilen:
ein Hemd, ein Hemd für diesen Tag
dieses Jahrzehnt und noch zwei Jahre drauf
ein Hemd im 21. Jahrhundert
erst ein paar Jahre alt und schon
sind die Kanten durch, die Knöpfe ab
der Rücken bewohnt und gut gelaunt
legen sich die Katastrophen ins Zeug
farblich abgestimmt, durchdachte Beleuchtung
inszeniert entblößt sich die ganze Bande
und erntet Zustimmung
- Veröffentlicht am Montag 12. November 2012 von Nachttischbuch-Verlag
- ISBN: 9783937550206
- 108 Seiten
- Genre: Belletristik, Lyrik