hautnah

von

Wie vieler Worte bedarf es, um tiefste Emotionen und innigste menschliche Sehnsüchte wachzurufen? – Sehr weniger, wie uns Dieter Hobelsberger eindrucksvoll in seinem neuen Gedichtband „hautnah“ zeigt. Der dominanten Alltagshektik, dem Profitstreben, der Konsumgier und Selbstversklavung, kurz: der Entfremdung von sich selbst und dem Setzen falscher Werte wird eine Sinn(en)welt entgegengesetzt, die an unseren innersten Kern rührt. Diese sinnlichen Verse berühren, sie kribbeln auf der Haut, gehen unter die Haut, sie erinnern uns an Liebe, an Begierde, an den Wunsch nach Nähe, sie öffnen und beleben das Herz und lassen es sich in der Vergegenwärtigung der Vergänglichkeit alles Schönen und Geliebten schmerzhaft zusammenziehen. Diese wunderschönen Gedichte mahnen uns, das Begehrte zu ergreifen und zu genießen, auch wenn wir es nicht halten können, auch wenn uns alles irgendwann unwiederholbar entgleitet.