„Geleitwort von Dr. Michaela Glöckler
Margarethe Hauschka ist die prominenteste Pionierin der anthroposophischen Künstlerischen Therapie insbesondere der Maltherapie. In engster Zusammenarbeit mit der holländischen Arztin Ita Wegman hat sie nicht nur die Rhythmische Massage nach Dr. med. ItaWegman aufgegriffen und weiterentwickelt, sondern sich vor allem der Aufgabe gewidmet, die künstlerische Tätigkeit des Malens, Zeichnens und Plastizierens so anzuschauen und unter medizinisch-menschenkundlichen Gesichtspunkten zu bearbeiten, daß die Grundlagen für eine gezielte therapeutische Anwendung dieser künstlerischen Tätigkeiten geschaffen werden konnten. Margarethe Hauschka brachte für diese Tätigkeit nicht nur hervorragende künstlerische und ärztliche Voraussetzungen mit, sondern auch den Willen, dieser neuen therapeutischen Arbeitsrichtung ihr weiteres Leben und Forschen zu widmen. Und so entstand nach dem zweiten Weltkrieg in Boll bei Göppingen eine Schule, die heute ihren Namen trägt und deren Absolventen mittlerweile weltweit in vielen Ländern der Erde tätig sind.
Wenn nun angesichts ihres 100. Geburtstages ein Teil der Bilder als Ergebnis heilender malerischer Prozesse einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt wird, so geschieht dies zum einen, um das Lebenswerk Margarethe Hauschkas zu würdigen. Zum anderen aber auch, um auf eine therapeutische Möglichkeit hinzuweisen, die sich an die heutzutage oft brachliegenden schöpferischen Seelenkräfte des Menschen wendet und diese so in Tätigkeit versetzt, daß sich diese Tätigkeit gesundend auf die Funktionen der Organe und Organsysteme auswirken kann.
Es sei dieses Ereignis aber auch zum Anlaß genommen, Irmgard Marbach, jetzige Leiterin der Margarethe Hauschka-Schule, dafür zu danken, daß sie es unternommen hat, nicht nur die Ausstellung zum 100. Geburtstag Margarethe Hauschkas im Goetheanum in die Wege zu leiten und die jetzt vorliegende Dokumentation zusammenzustellen, sondern auch dafür, daß sie durch ihre lebenslange treue Mitarbeit und ihre moralische und materielle Unterstützung entscheidend dazu beigetragen hat, das Werk von Margarethe Hauschka zur Wirksamkeit zu bringen. Die anthroposophisch-medizinische Bewegung hat Margarethe Hauschka und Irmgard Marbach sehr viel zu verdanken, und es ist eine Freude, diesen Dank anläßlich des 100. Geburtstags von Margarethe Hauschka im Namen der Medizinischen Sektion am Goetheanum aussprechen zu dürfen.“
- Veröffentlicht am Mittwoch 6. November 1996 von Verein zur Förderung der Rhythmischen Massage und der künstlerischen Therapie e. V.
- ISBN: 9783933002044
- 130 Seiten
- Genre: Anthroposophie, Autobiographien, Biographien, Esoterik, Psychologie, Sachbücher, Spiritualität