Heimat Fragezeichen

Einige vogelfreie Gedanken über Gott und die Welt angesichts der in den Jahren 2015 und 2016 nach Christus in Europa gestrandeten Flüchtlinge aus Süd und Ost

von

„Es geht darum, gegen alle Widerstände die Zwangsjacke der Menschheitsgeschichte aufzusprengen und abzustoßen wie einen hässlichen Kokon.“

Reinhard Ammer zeichnet in seiner Flugschrift ein düsteres Geschichtsbild, dem zufolge die Menschen seit Jahrtausenden in einer endlosen Spirale der Gewalt leben. Reiche, Staaten und Nationen gehen für die Erhaltung und Erweiterung ihrer Macht über Leichen. Die Gier nach Reichtum, Gold und Geld fordert ihren Blutzoll und mündet in die weltumspannende neuzeitliche Gewalttätigkeit der kapitalistischen Ökonomie, in der der Mensch verrecken kann, wenn er nicht profitabel verwertbar ist. Die monotheistischen Religionen Judentum, Islam und Christentum impfen der Menschheit den furchtbaren Wahn ein, dass es eine verehrungswürdige und unwidersprechliche Allmacht gebe, der sich ausnahmslos jeder zu unterwerfen habe. Das Theorem des Einen und Einzigen Gottes ist der gedankliche Gewaltakt schlechthin. Aufgrund der terroristischen Dreifaltigkeit von politischem, ökonomischem und religiösem Allmachtsanspruch kommt es zu Fluchtbewegungen, die jedoch nie aus dem globalen Gefängnis von Macht und Gewalt, Armut und Reichtum, Herrschern und Beherrschten hinausführen, auch nicht in den Jahren 2015 und 2016, als über eine Million Flüchtlinge aus Süd und Ost in Europa stranden. Heimat? Reinhard Ammer kann sie nirgends entdecken. Vehement plädiert er für die weltweite Abkehr vom Dogma der Omnipotenzialität und für die ideelle und praktische Aufhebung von Staat und Nation, Geld und Kapital, Kirche und Religion. Entpuppung. Aufbruch. Evasion.