Was bedeutet der Begriff „Heimat“ heute? Gibt es im 21. Jahrhundert noch eine ‚Heimat‘? Was verbindet sich mit diesem Begriff und welche Bilder evoziert er? Welche sozialen Gefüge prägen und bilden Orte? Frei von Konventionen befasst sich die Ausstellung mit dem Begriff „Heimat“ angesichts einer globalisierten Gesellschaft, in der sich die Frage nach der Identität des Einzelnen stellt. Zu sehen sind Werke von den späten 1950er Jahren bis in die Gegenwart, darunter Peter Bialobrzeski, Tacita Dean, William Eggleston, Olafur Eliasson und Stephen Shore. Sie zeigen Heimat als archaische Landschaft, als idealisierte Erinnerung, als Ort auf Zeit, als soziales Gefüge.
Reprints der Originalfotografien des in Berlin lebenden US-Amerikaners Will McBride aus den 1960er Jahren sind ebenso wie die Bilder des erst kürzlich verstorbenen Arno Fischer eindringliche Gesellschaftsportraits. Neben Fischer finden sich in der Ausstellung weitere wichtige Vertreter der ostdeutschen Vor-Wendefotografie wie Sibylle Bergemann, Helga Paris oder Ulrich Wüst.
Andy Warhols Tableau „Social Disease“ – Schnappschüsse aus den 1970er Jahren zu einem damals nicht realisierten Ausstellungsprojekt – halten Augenblicke im Leben berühmter Persönlichkeiten in all ihrer Flüchtigkeit fest.
Heimat als Idyll und idealisierte Landschaft findet sich in den Arbeiten von Peter Bialobrzeski wieder. In seinen Landschaftsfotografien werden Menschen zu fernen Statisten. Beate Gütschow generiert das landschaftliche Idealbild künstlich: Ihre Arbeit „LS#3″ ist die Kombination unterschiedlicher Ansichten und Elemente – und wirken auf den Betrachter idealtypisch und doch befremdlich verzerrt.
Heinrich Riebesehl, in Zeitschriften-Feuilletons oft als „Heimatfotograf“ bezeichnet, und Simone Nieweg dokumentieren in ihren Arbeiten in den menschlichen Eingriff in die Natur, in die agrarisch geprägte Landschaft als rurale Stimmungsbilder. Bauern bei der Arbeit, Nutztiere und Äcker werden hier zum künstlerischen Motiv.
In den Fotografien des Becher-Schülers Götz Diergarten werden Form- und Farbelemente des urbanen Stadtbildes in abstrahiert, verdichtete Detailstudien verwandelt.
Die jüngsten Arbeiten in der Ausstellung stammen von dem Berliner Fotografen Tobias Zielony, dessen Fotografien jugendlicher Randgruppen in Kanada und Polen die Schattenseiten der Gesellschaft beleuchten. In von Gewalt, Armut und Drogen geprägten Milieus lässt er jugendliche Außenseiter selbstbewusst posieren.
Die DZ BANK Kunstsammlung mit Schwerpunkt auf zeitgenössischer Photographie ist eine Unternehmenssammlung der DZ BANK AG mit Sitz in Frankfurt am Main. Die Sammlung umfasst 6500 Kunstwerke von rund 600 Künstlerinnen und Künstlern und zählt zu den größten ihrer Art.
Die Kunstsammlung HGN im niedersächsischen Duderstadt ist eine Privatsammlung des Unternehmers Prof. Hans Georg Näder und umfasst gut 900 Werke, darunter Arbeiten von Bernd und Hilla Becher, Dan Flavin, Neo Rauch, Andreas Gursky oder Andy Warhol.