Ein altes Motorrad, eine Weihnachtskrippe, ein Theaterkostüm oder das Rezeptbuch der Tante – die unterschiedlichsten Dinge können ein Gefühl von Heimat vermitteln. Gerade für die Heimatvertriebenen aus Böhmen, Mähren und Schlesien sind es oftmals Alltagsgegenstände, die die Erinnerungen an das ehemalige Zuhause wachhalten. Wieder andere Dinge
stehen bereits für das neue Leben in der Fremde, symbolisieren das Ankommen in der neugefundenen Heimat.
Schlimme und schöne Erinnerungen halten sich dabei im Blick auf die Vergangenheit die Waage. Während Objekte wie das Vertreibungsgepäck von den schweren Entbehrungen der Flucht erzählen, zeugen selbstgefertigte Haushaltsgegenstände vom Neuanfang unter oftmals schwierigen Bedingungen, tragen aber auch schon die Hoffnung auf eine gute Zukunft in sich. Erzeugnisse neu gegründeter Firmen sprechen von der wiedererwachten Produktivität und gegen das Heimweh half manchmal nur der Schnaps mit dem bezeichnenden Namen „Sudetenfeuer“.
Das Sudetendeutsche Museum, das 2018 in München eröffnet wird, will diese Schätze der Alltagskultur endlich einem breiten Publikum zugänglich machen und damit das Wissen um das Schicksal der Sudetendeutschen auch an die nachfolgenden Generationen weitergeben. 50 der eindrucksvollsten Exponate werden nun in ihrem historischen Kontext und mit hochwertigen Fotografien vorgestellt und gewähren einen exklusiven Einblick in die Sammlungen des neu entstandenen Museums.
- Veröffentlicht am Mittwoch 11. Dezember 2024 von Volk Verlag
- ISBN: 9783862222728
- 200 Seiten
- Genre: Geschichte, Ländergeschichte, Regionalgeschichte, Sachbücher