Fremd ist der Fremde nur in der Fremde (Karl Valentin) „Mein Bruder und ich lernten recht früh, dass es sehr unangenehm werden konnte, wenn man draußen Polnisch sprach. Wurde man von mitspielenden Kindern als Fremder oder gar als Pole enttarnt, so konnte es schnell passieren, dass man als Polacke vom Spiel ausgeschlossen wurde. Wir waren also schon sehr früh auf der Hut und aufgrund unseres vorsichtigen Umgangs mit der Außenwelt erfolgte der brutale Ausschluss Gott sei Dank nicht so oft. Allerdings sind diese Erlebnisse noch immer fest in mir gespeichert und ich könnte auch heute noch die entsprechenden Sprecher und Situationen benennen. Zum Beispiel die schicke Edith aus der Ludwigstraße, die uns vom Versteckspiel ausschließen wollte, weil wir schließlich Polacken seien und man mit Polacken nicht spiele. “ Dieser Roman behandelt einen großen Ausschnitt der Lebensgeschichte eines heimatlosen Ausländers mit polnischen und lettischen Wurzeln, der in der deutschen Provinz in bescheidenen Verhältnissen aufwächst. Er beschreibt seinen Werdegang vom Herkunfts- und Berufspolen zum Kosmopolen und Kosmopoliten, den Zirkelschluss vom dekretierten zum bewusst akzeptierten Status eines heimatlosen Ausländers.
- Veröffentlicht am Dienstag 30. August 2011 von Verlag DeBehr
- ISBN: 9783939241546
- 408 Seiten
- Genre: Belletristik, Erzählende Literatur