Heimfahrt von Jerusalem

Aus einem Tagebuch 1519-1529

von ,

Herausgegeben von Gloria von Stockar
Mit einer Einführung von Johannes Zeilinger

Standen am Beginn der Pilgerreisen (4.–7. Jahrhundert) noch die Erfahrungen des Alleinsein und der Bedrohtheit als Buße sowie der Tod im heiligen Land als Ziel im Vordergrund, kann man seit den Kreuzzügen und den Gruppenpilgerreisen einen Wandel in der Bedeutung der Reise bemerken: Nach dem geglückten Erreichen des Zieles, sollte Gott den Pilger mit irdischen und himmlischen Gütern bereichert wieder gesund heimbringen. Der Ratsherr Stockar aus Schaffhausen unternahm drei Pilgerfahrten: Nach Compostela, nach Rom und Jerus alem. Der Patrizier machte währenddessen Aufzeichnungen von der Schiffsreise, von Rhodos und Zypern, dem heiligen Land, dann aber auch von der revolutionären Reformation, vom europäischen Alltag, und den Bauernkriegen der 20er Jahre des 16. Jahrhunderts. Stockars farbige Berichte aus Abend- und Morgenland sind ein Querschnitt durch eine spannende Geschichtsperiode – ein Pilgerleben zu Beginn der Moderne.