Hellmuth von Mücke – der Mann der „Emden“

Vom Kriegshelden zum Pazifisten?

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Hellmuth von Mückes Bekanntheitsgrad erfuhr in jüngster Zeit einen neuen, wenn auch überschaubaren Höhepunkt durch die Verfilmung „Die Männer der Emden“. Weltweite Berühmtheit hatte er bereits zu Beginn des Ersten Weltkrieges erlangt. Anlass dafür war sein Kommando über einen Landungstrupp des Kreuzers „Emden“, mit dem er sich auf abenteuerlichen Wegen quer über den Indischen Ozean und durch die Arabische Halbinsel bis nach Konstantinopel durchschlug. Dieser Kriegsruhm ist aber nur ein Teil der Lebensgeschichte von Hellmuth von Mücke. Die 1920er Jahre sahen ihn zunächst als überzeugten Nationalsozialisten bevor er sich zum Gegner Adolf Hitlers wandelte. Das brachte ihm während der NS-Herrschaft Drangsalierungen ein, sein Ruhm verhinderte jedoch das Allerschlimmste. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges trat von Mücke als konsequenter Gegner der Wiederbewaffnung der Bundesrepublik Deutschland auf. Dies ist in Kurzform die überlieferte Version seiner nachmilitärischen Karriere.
Die vorliegende Untersuchung versucht hingegen seine wirkliche Rolle sowie seine wahren Überzeugungen und Tätigkeiten in diesen Epochen zu ergründen. Als Ergebnis entsteht das Bild eines Mannes mit einer vielschichtigen Persönlichkeit ohne die bisherige Verklärung.