Herr Israel und die Königsschlange

von

Das Orakel von Delphi fordert: „Erkenne dich selbst!“ Doch wer sich darauf einlässt, kann alles verlieren. Beile Ratuts neuer Roman erforscht die Abgründe, in die stürzen kann, wer aufbricht, um nach Wahrheit zu suchen, Wahrheit über sich selbst und über die Welt. Poetisch und packend schildert sie das titanische Ringen um Versuchung und Verstrickung, Feigheit und Mut, Gut und Böse.
„Ich will wissen, wer ich bin!“ Mit diesem Entschluss bricht der 49-jährige Arno Israel auf. Nichts hält ihn: Die Kinder sind aus dem Haus, seine Frau ist vor sechs Tagen gestorben, und ihm wird klar, dass er nicht weiß, wofür er steht. Niemals ist er ein Risiko eingegangen, Harmonie war ihm wichtiger als alles andere, sogar wichtiger als die Aufklärung seiner Herkunft – Arno Israel ist ein Findelkind.
Sein Aufbruch in die Welt verändert ihn: Er sagt, was er will, und er nimmt es. Er kämpft und gewinnt. Rasch lernt er mehr, als er je hatte wissen wollen, über Frauen, über Männer, über sich selbst. Nur die Antwort auf die Frage, wer er ist, entzieht sich ihm beharrlich. Aber Arno Israel gibt nicht auf.
Der neue Roman der in deutscher Sprache schreibenden Finnin Beile Ratut liest sich wie ein Road-Movie. In ihrer eindringlichen Sprache, ebenso brutal wie behutsam, macht Beile Ratut aus ihrem Helden im Laufe seines Weges einen richtigen Mann, einen, der am Ende Selbsterkenntnis, Liebe und Glück nicht nur finden, sondern auch fassen kann.