Herrgott im Blut

von

Rosina Hufner, geborene Winkler, kommt im Jahr 1880 in Fohnsdorf zur Welt. Wie die meisten Frauen dieser Zeit nimmt auch Rosina das Los ihres Schicksals auf sich.

– Wenn der Herrgott es so will, dann soll es so sein.

Ihren Wunsch, eine bessere Ausbildung zu bekommen, lehnt ihr Vater ab.

– Nein, du gehst nicht lernen. Was in den Büchern steht, lässt dich nur verblöden.

Rosina beugt sich dem Befehl ihres Vaters. Im Laufe der Zeit lassen sie die Arbeit und ihr religiöses Leben den Wunsch ihrer Kindheit vergessen. Sie hat das Unglück gepachtet und erlebt ein Ungemach nach dem anderen. Mit Gebeten ver-sucht sie dem Leben standzuhalten.
Bis sie eines Tages nicht mehr kann …

Der Enkel dieser Frau ist von dem Gedanken fixiert, das Leben seiner Großmutter zu erforschen. Er deckt ein Ge-heimnis auf, das die Großmutter ihr Leben lang gut verwahrt hat.
Soll er seinem Vater, mit dem er gerade seinen 98. Geburtstag feiert, von dieser Erkenntnis berichten? Soll der Vater die
Wahrheit erfahren? Wie heißt es doch?

Reize nicht die Vergangenheit, lasse das letzte Wissen im Dunkeln. Denn sonst überrennt dich diese Zeit mit all ihrer Gewalt und Wahrhaftigkeit. Man solle besser die Vergangenheit ruhen lassen.

„Herrgott im Blut“ spielt in den Jahren 1880 bis 1920. Wie in seinem Roman „Rotfeld“ schreibt Hans T. Tafner in diesem Roman über die Leute im Aichfeld. Er beschäftigt sich dies-mal mit Frauenschicksalen in den Jahren um 1900.

Der Autor nähert sich der Lebensgeschichte von Rosina Winkler romanhaft an. Der Raum, in dem diese Geschichte spielt, wird real geschildert. Man erfährt Interessantes und Wissenswertes aus dieser Zeit und aus dieser Gegend.