Himmelsstaub

– gefangen im Koma

von

„Himmelsstaub“ ist eine Art fiktiver Roman, der sich mit meiner erfundenen Geschichte als Komapatient im Krankenhaus beschäftigt. Entgegen der Meinung der Ärzte sehe und höre ich aber alles, was um mich herum passiert. So sehe und höre und fühle ich Dinge, die ich eigentlich nicht sehen und hören und fühlen sollte. Von fehlender ärztlicher Ethik und Moral, von Missbrauch körperlicher und seelischer Art, von schlechten, aber auch von guten Menschen. Von mangelhafter Pflege kranker Menschen, von Korruption und Vetternwirtschaft. Von Profitgier und Bestechung. Von Palliativmedizin und Sterbehilfe. All das ist zwar erfunden, aber aus meiner über dreißigjährigen Erfahrung als Arzt im Umgang mit Krankenhäusern, Altersheimen und den Kollegen sowie dem Personal leider oft auch Wahrheit. Wer sich in dem Text nicht wiedererkennt, obwohl die Namen erfunden sind, ist selbst schuld.
Eingebettet ist das Ganze in Geschichten aus meinem Leben. Aus der Kindheit, der Schulzeit, der Pubertät, dem Mannwerden, dem Studium, der Ausbildung und dem Beruf. Meistens ein bisschen amüsant, hoffe ich jedenfalls, manchmal auch nachdenklich. Dieser Teil ist authentisch.
Dies ist mein erster Versuch, ein Buch zu schreiben und ich hab es eigentlich für mich selbst getan. Leider kann das Geschilderte aber jeden treffen, der hilflos dem Gesundheitssystem ausgeliefert ist. Darum könnte es auch andere Menschen interessieren. Die Themen sind leider topaktuell. Immer wieder liest man über schlechte Behandlung von Patienten in Pflegeheimen und Krankenhäusern. Auch über die Korruption zwischen Pharmaherstellern und Ärzten stand und steht allerlei in der Presse. Auch die Sterbehilfe wird ständig diskutiert. Manchmal dachte ich beim Schreiben, dass die realen Ereignisse meine Phantasie überholen.
Es gibt natürlich auch Krankenhäuser, in denen es nicht so, wie hier erzählt, zugeht! Hoffe ich zumindest!
(c) Johannes Sieben