Hirnforschung und Menschenbild

Beiträge zur interdisziplinären Verständigung

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Die rasanten Fortschritte der Neurowissenschaften wecken hohe diagnostische wie therapeutische Erwartungen und wissenschaftliche Begeisterung, aber auch massive Befürchtungen. Viele der Fragen und Thesen berühren zentrale Elemente des Bildes vom Menschen und seiner Stellung und Aufgabe in der Welt. Die These, Willensfreiheit sei nichts als eine Illusion, ist darunter die vielleicht aufregendste. Entsprechend kontrovers werden die Debatten geführt. Dabei belasten unklare Begriffe, fragwürdige Argumente, zuweilen auch mangelndes Wissen diese Diskussion. Ein kritisch-konstruktiver Umgang mit dem Abenteuer Hirnforschung ist unerlässlich. Der vorliegende Band greift dieses Anliegen auf. Er geht zurück auf ein Symposium im Oktober 2006 an der Universität Freiburg/Schweiz mit mehr als dreißig bekannten Fachleuten aus dem Bereich der Neurowissenschaften, der Medizin, der Sozial- und Humanwissenschaften, der Rechtsphilosophie, der philosophischen und theologischen Ethik. Die Beiträge sichten den heutigen Erkenntnisstand, stellen sich den Kontroversen und bewerten die vertretenen Positionen unter verschiedenen Aspekten (Ethik, Recht, Philosophie, Theologie).

Aus dem Inhalt:

Gottfried Seebass: Wissenschaftstheoretische und methodenkritische Überlegungen
Werner K. Strik: Die menschliche Kommunikation und ihre Störungen bei Psychosen
Jürg Kesselring: Neurologische Aspekte des Lernens
Rainer Mausfeld: Die Natur unseres Geistes
Olaf Blanke: Ein Scheinkonflikt – Warum Neurowissenschaften unser Menschenbild nicht widerlegen
Eberhard Schockenhoff: Der Auftrag der Freiheit aus theologischer Sicht
Reinhard Merkel: Willensfreiheit und rechtliche Schuld
Dominik Perler: Ist der Geist im Gehirn? – Philosophie und Neurowissenschaften im Gespräch