Holocaust

Gedichte, zweisprachig. Aus dem amerikanischen Englisch von Georg Deggerich

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Holocaust erschien in Amerika 1975 und wurde seitdem immer wieder aufgelegt. In zwölf Sektionen schildert das Buch das gesamte Geschehen, von den Deportationen bis zu den Märschen der Häftlinge zur Räumung der Lager. Grundlage der Gedichte sind Mitschriften von den Nürnberger Kriegsverbrechertribunalen und vom Prozeß gegen Eichmann in Jerusalem. Reznikoff hat nichts hinzuerfunden, sondern lediglich ausgewählt, arrangiert und in Verse gesetzt, um dem Langgedicht einen Rhythmus zu verleihen, der der Sprache der Geschichte angemessen ist. Drastisch, brutal, verstörend wie das Leben selbst sind diese Texte, frei von jeglicher Metaphorik. Die nüchterne, äußerst verknappte Form, mit der die grausamen Ereignisse wiedergegeben werden, macht Holocaust zu einem einzigartigen Dokument. Trotz der Fülle der Holocaust-Literatur ist Reznikoffs Text gerade für deutsche Leser ein bedeutsames Mahnmal und eine Entdeckung – um so erstaunlicher, daß er nach so langer Zeit in dieser Ausgabe hierzulande erstmals veröffentlicht wird.