Home Stills

Bastienne Schmidt

von ,

Wie sehr sind unsere Vorstellungen von weiblicher Identität von (Zerr-)Bildern populärer Kultur überlagert und geprägt? Diese Frage versucht die Fotografin Bastienne Schmidt in ihrem neuen Buch Home Stills künstlerisch und sehr persönlich zu beleuchten, indem sie typische weibliche Rollenmodelle persifliert. Entstanden sind eindringliche Fotografien von großer emotionaler Intensität. Dabei wirken ihre sorgsam inszenierten privaten Szenen nur auf den ersten Blick banal. In ihrer hintergründigen Melancholie evozieren die Fotografien, die in ein dichtes Netz kunst- und kulturhistorischer Beziehungen von Hokusai bis Edward Hopper verwoben sind, bleibende Stimmungen, die durch sie flankierende persönliche Zeichnungen der Künstlerin noch verstärkt werden. Es sind am Ende die überlagerten und verfremdeten Standbilder – aus Film und TV entnommen –, die Distanz schaffen und dem Ganzen eine Wendung ins Unerwartete geben. Entstanden ist ein multimedialer, vieldeutiger künstlerischer Zyklus, der mit jeder Betrachtung andere subjektive Perspektiven und individuelle Assoziationen aufscheinen lässt.