Hühner Voodoo

von

Es ist kein altruistischer Charakterzug, der Gwendolyn Herzog von Wohlrath dazu treibt, eine psychologische Praxis zu eröffnen. Sie braucht Geld. Dass sie gar keine Psychologin ist, stört sie nicht. Ihr erster Patient ist Frederick Ackermann, Enddreißiger, mit einem eher ungewöhnlichen Beruf – er ist Leichenbestatter in der 20. Generation. Schon als kleines Kind waren für ihn zwei Dinge ganz sicher: Er wollte das väterliche Unternehmen weiterführen und eine Familie gründen. Mit Letzterem scheint es aber nicht so recht zu klappen. Frederick hat eine extrem hohe Ausfallquote – weigern sich doch viele Frauen energisch, beim ersten Rendezvous von einem Leichenwagen abgeholt zu werden. Zu einem zweiten kommt es dann meist nicht mehr. Die verbleibenden Einzelexemplare, die tapfer dem morbiden Hauch, der Frederick umweht, die Stirn bieten, ereilt jedoch ein tragisches Schicksal: Sobald Frederick ihnen die Ehe anträgt, sterben sie. Und zwar auf der Stelle. Nachdem er die dritte Freundin auf diese Art verloren hat, sucht er Hilfe bei einer Therapeutin. Und landet bei Gwendolyn. Sie hat Freude an dieser skurrilen Geschichte – bis ein erneuter Todesfall sie zwingt, seine Erzählung ernst zu nehmen. Panik setzt ein, als sie erfährt, dass sich ihre Nichte Britta in Frederick verliebt hat. Nun muss sie mit allen Mitteln verhindern, dass Frederick Britta einen Heiratsantrag macht – zur Not auch mit Hühner Voodoo …