Hugo von Hofmannsthal, Kritische Ausgabe sämtlicher Werke in 38 Bänden

Die Frau ohne Schatten - Danae oder die Vernunftheirat

von

Die in ungewöhnlich zahlreichen Niederschriften überlieferte Oper ›Die Frau ohne Schatten‹, in den Jahren 1911 bis 1915 entstanden und im Oktober 1919 in der Vertonung von Richard Strauss uraufgeführt, transponiert das Motiv des verlorenen Schattens ins Symbolische. Wie in der bereits vorliegenden Erzählung gleichen Titels (Band XXVIII der Kritischen Ausgabe) geht es in der Oper um die Gewinnung der menschlichen Existenz – durch die Erfahrung der Endlichkeit und des Schmerzes und auf dem Weg gegenseitiger Verwandlung. Um die Jahreswende 1919/20 greift Hofmannthal mythologische Themen auf, denen er ein Libretto leichteren Genres abzugewinnen hofft. ›Danae oder die Vernunftheirat‹ liegt als Szenar vor, wird aber vom Dichter schließlich nicht als Libretto ausgeführt.