Dinge liegen oder stehen einfach so herum?
Von wegen – Dinge leben!
Aber sie führen ein geheimes Leben.
Bestes Beispiel: Die berühmt berüchtigte Brille
– verschwindet einfach und taucht dann an Orten auf,
wo man sie ganz bestimmt nicht hingelegt hat.
Dass Dinge Charakter haben, wissen wir alle:
Sie sind störrisch, stoisch, geradlinig oder kapriziös.
Dass Dinge Gefühle haben, wollen wir nicht wahrhaben.
Warum schaut das Hemd nach der Wäsche so bleich aus?
Warum reagiert der Schirm widerspenstig und verklemmt?
Und warum ächzt die Couch, wenn wir uns auf ihr
niederlassen?
Wir sollten versuchen, uns in Dinge hineinzuversetzen,
statt uns lediglich – Beispiel Couch -draufzusetzen.
Dann erkennen wir schnell:
Sie sind wie wir. Auch sie fühlen sich manchmal
niedergedrückt und abgespannt, schlapp und ausgelaugt.
Wir sollten ihnen mehr Verständnis entgegenbringen.
Dann können wir auch milde lächeln, wenn uns der
Tisch in einem Anfall von tolpatschigem Übermut
seine Kante scherzhaft schmerzhaft in die Seite stößt…