„. herzhafte Lachsalven (.) Der finale donnernde Applaus ließ die Wände erzittern und wollte kein Ende nehmen. Erst die Zugabe Der Hausfrauen-Rap‘ beruhigte das restlos begeisterte Publikum.“ (Münstersche Zeitung) „Hallo Änne, hier is Lisbeth.“ das ist das „akustische Label“ für regelmäßige Telefonate, die Usch Hollmann als münsterländische Kunstfigur Lisbeth mit ihrer imaginären Freundin Änne führt und die die Hörer von radio RST (Steinfurt), WMW Westmünsterland-Welle) oder Radio Lippe jede Woche wieder neu begeisterte. Aus den inzwischen weit über hundert Radiogeschichten erschien Ende 1996 eine erste Auswahl in Taschenbuchform (vgl. 3-9802540-6-2), die ein echter „Renner“ wurde, gefolgt von einem weiteren Band, „Wat is uns alles erspart geblieben“ (vgl. 3-932927-13-3). „Hallo Änne, hier is Lisbeth.“ heißt auch die CD bzw. Kassette, mit welchen dem häufig geäußerten Wunsch nachgekommen wird, Lisbeths unverwechselbares münsterländisches Idiom dauerhaft zu konservieren. Da Lisbeth inzwischen auch unter die Liedermacherinnen gegangen ist, wechseln 7 Texte, z.T. aus ihrem „Büchsken“, mit 7 neuen, bisher unveröffentlichen Liedern ab. O-Ton Lisbeth: „Ich singe vonne Probleme der Frauen im allgemeinen und vonne Münsterländerinnen im besonderen, dat dat nun mal endlich inne Gänge kommt mitte Gleichberechtigung. so nach dem Motto: Wer sich nicht wehrt, kommt an den Herd!“ Ein ideales Geschenk für alle, die Lisbeth mögen oder Usch Hollmann schon einmal bei einem ihrer zahlreichen Auftritte bewundern konnten. (Und den Jüngeren ist nun endlich mal eine attraktive Geschenkalternative zur obligatorischen Krawatte bzw. Seife gegeben, die sie ihren Altvorderen schenken können.)
LESEPROBE
Haufrauen-Rap
Das ist der Hausfrauen-Rap, und der geht mir auf den Senkel,
denn den räppte schon die Oma, und bald räppen ihn die Enkel,
wenn ihr nicht drauf hört, was das Sprichwort lehrt:
„Wer sich nicht wehrt, kommt an den Herd!“
Als ich auf dem Standesamte einst mein Ja-Wort hab gegeben,
glaubte ich, was der Beamte laberte vom Eheleben:
Happy-End und Sonnenschein, seliges Beisammensein.
Hätt‘ ich’s früher nur gewußt,
Hausfrau’n-Dasein ist ein Frust!
Als vorbei die Hochzeitsfeier, kam das Alltagseinerlei.
Mit dem Gürtel, mit dem Schleier, riß der schöne Wahn entzwei.
Kochen, Waschen, Fenster putzen, Fernsehn, was die Wimper hält,
ab und zu ein kurzer Beischlaf:
„Liebling, ich brauch Haushaltsgeld!“
Das ist der Hausfrauen-Rap, und der geht mir auf den Senkel,
denn den räppte schon die Oma, und bald räppen ihn die Enkel,
wenn ihr nicht drauf hört, was das Sprichwort lehrt:
„Wer sich nicht wehrt, kommt an den Herd!“
Manchmal möchte ich gern ausgehn,
doch mein Mann will Sportschau kucken
und bei Fußball oder Boxen, jede Menge Bierchen schlucken,
und dann träum‘ ich von Rhett Buttler,
leise rauscht der Mississippi,
doch da weckt mich uns’re Tochter und sagt:
„Mama, ich muß Pippi!“
Das ist der Hausfrauen-Rap, und der geht mir auf den Senkel,
denn den räppte schon die Oma, und bald räppen ihn die Enkel,
und dat wird sich niemals ändern,
wenn die Frauen sich nich trauen,
aufzumucken und sich ducken,
statt mal auf den Tisch zu hauen.
Und dann gehst du in die Breite und die Haare gehn dir aus,
deine Träume gehen baden, und der Sohn geht aus dem Haus.
Wenn dich einer fragt: „Wie geht es?“ sagst du:
„Danke, wie soll’s gehn? Ausgezeichnet, keine Klagen,
eine Hausfrau hat’s doch schön!“
Das ist der Hausfrauen-Rap,
und der macht
mich langsam dusselig,
und ich räppe und ich räppe und räpp mir de Lippen fusselig,
doch es wird sich nie was ändern,
wenn’s die Frau’n nich selber wollen,
Frauen, macht!
Bringt endlich mal den Stein ins Rollen!
Frauen, macht!
(c) copyright NW-Verlag Münster 1998 (jetzt SOLIBRO-Verlag)
- Veröffentlicht am Donnerstag 12. Dezember 2024 von Solibro Verlag
- ISBN: 9783932927119
- 53 Seiten
- Genre: Belletristik, Cartoon, Comic, Humor, Satire