Hunger

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Der Naturalist Max Dreyer (1862−1946) gehörte dem Friedrichshagener Dichterkreis an, war mit den Brüdern Heinrich und Julius Hart sowie mit Gerhart Hauptmann befreundet. In späteren Jahren gelangte das Dichterdomizil des damals viel gelesenen Autors, sein „Drachenhaus“ in Göhren auf der Insel Rügen, zu großer Bekanntheit.
In seiner 1894 erschienenen Prosaskizze Hunger widmet sich Dreyer dem Thema des verarmten Poeten. Jenseits romantischer Verklärung schildert er auf düstere und tragikomische Weise den Lebenskampf eines talentierten jungen Menschen, der als moderner, oppositioneller Künstler absteigt, um als reaktionärer Bürger aufzusteigen.
Ein autobiografischer Beitrag Max Dreyers zur Frühzeit des deutschen Naturalismus sowie ein kenntnisreiches Nachwort komplettieren diese maßgebende Neuausgabe des heute nahezu vergessenen Schriftstellers.