Aurelio Grimaldis „Hurenleben“ spielt in Palermo – am Rande Europas, an der Grenze zur Dritten Welt. Jahrhunderte feudaler Tradition, Mafia und Gleichgültigkeit von Seiten des Staates haben Palermo zur „unerlösbaren“ Stadt gemacht, in der das Elend nichts Malerisches, Folkloristisches hat. Aurelio Grimaldi hat sich der Ärmsten dieser Stadt, jugendlichen Kriminellen, Prostituierten, Transvestiten, angenommen, die die erlittene Gewalt ungemildert an andere weitergeben. Ohne soziologischen Ehrgeiz entdeckt er – wie Pasolini in den „ragazzi di vita“ – die Poesie und die Würde in der Existenz derer, die nur ihren Körper haben, den sie bei der Suche nach dem Glück aufs Spiel setzen können.
„Protokolle zwangsläufig verhunzten Lebens. Von Anfang an zur Aussichtslosigkeit verdammt. Bilanzen aus einem EG-Land, in dessen Süden allein das Faustrecht gilt.“
(Süddeutsche Zeitung)
„Grimaldi braucht wenig Umschreibungen für das Unglück – seine Sprache ist rauh, seine Worte sind roh, seine Sätze einfach und leicht.“
(Profil)
Aurelio Grimaldi wurde 1957 in Modica (Ragusa) geboren. Unterrichtete nach dem Philosophie- studium vier Jahre lang im Jugendlichenge- fängnis Malaspina in Palermo. Er hat einige Prosawerke veröffentlicht, für den Film „Meri per sempre“ von Nelo Risi schrieb er das Drehbuch. Lebt zur Zeit als Drehbuchautor in Palermo und Rom.
- Veröffentlicht am Donnerstag 23. Dezember 1993 von Wespennest
- ISBN: 9783854585015
- 140 Seiten
- Genre: Belletristik, Erzählende Literatur