Ich bin dann mal im Lebensstrom

von

„Es sind Versuche, der Dialektik der Grenze gerecht zu werden: Grenzen trennen und Grenzen verbinden, eines geht nicht ohne das andere. Die Grenze definiert und unterscheidet das gebiet innerhalb der Grenze von allem was außerhalb liegt. Und sie tut dies, indem sie die Verbindungslinie ist zu dem Gebiet jenseits der Grenze. Erst von außerhalb der Grenzen in seiner Gänze zu überblicken und zu erfassen. (…)
Ich muss über die Grenze, in die Fremde gehen, um zu wissen, wo ich zu Hause bin. Heimat entsteht in der Fremde, wird aber dort gleichzeitig relativiert. Denn kommt man zurück, so geht die Fremde mit. Erst wenn ich, angereichert um die Erfahrungen in der Fremde, zurückkehre, kann ich wirklich erleben, wo ich zu Hause bin. Dann aber ist sozusagen immer schon der Wurm drin, denn dann habe ich die Erfahrungen aus der Fremde, vielleicht auch eine neue Sprache, ungewohnte Begriffe mitgebracht, und sie durchsetzen die Heimat, die sie gleichzeitig als solche entstehen lassen.“ (K. Buchinger)