Ich bin nicht verrückt. Ich bin ein Mädchen!

von

Aus Hans wird Hanne

Das Kind liebt es, sich schön anzuziehen, mit den anderen Mädchen auf der Straße zu spielen und deren Haare während langweiliger Unterrichtsstunden in kunstvolle Frisuren zu verwandeln. Es träumt davon, nach der Grundschule die Hauswirtschaftsschule zu besuchen. In der Gastwirtschaft seines Bruders genießt es schon im frühen Jugendalter die gemeinsamen Stunden mit den Servier- und Putzfrauen, die Tuscheleien, die Gespräche über weibliche Themen. All das ist nicht ungewöhnlich für ein Mädchen, das Ende der fünfziger Jahre in der konservativen ostholländischen Provinz zur Welt kommt.
Es gibt nur ein Problem. Das Kind heißt Hans und ist, zumindest biologisch betrachtet, ein Junge…
Nach jahrzehntelangen inneren Kämpfen, die ihn an den Rand des Selbstmordes führen, wird im Alter von über fünfzig Jahren aus Hans endlich Hanne.
In ihrer Autobiografie möchte Hanne anderen Betroffenen Mut machen und nicht Betroffene über das Thema Transsexualität oder Geschlechtsidentitätsstörung, wie der medizinische Fachbegriff lautet, aufklären. Vor allem aber möchte sie sich nicht länger hinter der Mauer des Schweigens, die sie aus falscher Scham jahrzehntelang um sich errichtet hatte, verstecken müssen.