ich dachte an siracusa

von

ágnes czingulszkis erzählungen blicken in viele leben, beschreiben oft in suggestiven erinnerungsbildern die geschichten verpfuschter ehen, in denen die liebe nie platz hatte oder verloren gegangen ist, zweckehen, die mit einer anzeige wie „ost trifft west“ begannen und mit der erlangung der staatsbürgerschaft ein schnelles ende fanden. wir sehen in bankangestellten-leben, begegnen bardamen, tätowiererinnen, prostituierten, selbstmördern, ehebrechern und männern, die sich gelegentlich eine maniküre gönnen, einem fotografen vor seiner ersten vernissage, der sich zwischen einsamkeit und familienenge nicht mehr wieder erkennt und plötzlich seiner ersten liebe wieder begegnet. menschen auf der suche nach partnerInnen und nach einem leben, das sinn macht. agnes czingulszki zeichnet in starken bildern personen, die auf der suche sind und dazugehören wollen und manchmal für eine weile voneinander profitieren.