Ich erwarte die Ankunft des Teufels

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Die 19-jährige Mary MacLane aus dem ländlichen Montana war völlig unbekannt, als sie 1902 dieses unglaubliche Buch veröffentlichte. Es war so anders als alles, was man kannte, dass die Autorin schlagartig berühmt wurde – und das, obwohl der Verleger aus ihrem provokanten Titel »I Await the Devil’s Coming« sicherheitshalber »The Story of Mary MacLane« gemacht hatte. Bereits im ersten Monat gingen mehr als 100 000 Exemplare über den Ladentisch.
Und obwohl das Buch lediglich aus dem unspektakulären Leben dieser jungen Frau erzählt, wirft es sämtliche literarische wie gesellschaftliche Konventionen über den Haufen. Mary MacLane tänzelt so virtuos wie selbstverständlich zwischen Größenwahn, Todessehnsucht, Langeweile und Naturbegeisterung. Sie träumt von der Revolution, wünscht sich Napoleon oder am besten gleich den Teufel als Liebhaber und feiert kraftvoll das eigene Ich. Man kann kaum glauben, einen mehr als hundert Jahre alten Text vor sich zu haben.
Eine literarische Entdeckung, die man nicht mehr vergisst.