Ich höre der Erde zu

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Jeremej Aipin entführt den Leser mit seinen beiden Erzählungen „Ich höre der Erde zu“ und „Warten auf den ersten Schnee“ in eine faszinierende Welt: Er nimmt ihn mit nach Sibirien zu seinem Volk der Chanten, ein Volk von Jägern und Fischern. Einfühlsam beschreibt er das Leben und Denken dieser Menschen im Einklang mit der Natur. Wie dunkle Wolken am Horizont ziehen die Vorboten der Zivilisation auf, die sich zu einer Bedrohung für die kleinen Völker Sibiriens verdichten. Die Schätze des Wissens um Harmonie mit der Natur können die Raffgier einer anderen – sogenannten zivilisierten – Kultur nach dem schwarzen Gold, dem Erdöl, nur schwer aufwiegen. Gibt es eine Lösung für den Konflikt von Fortschritt und Technik auf der einen und dem Leben mit der Natur auf der anderen Seite?

„Literaturfreunde können im aufblühenden „Wostok“-Belletristik-Sortiment interessante Entdeckungen machen, wie Jeremej Aipins Erzählungen zeigen.“ Kölner Stadt-Anzeiger

Jeremej Aipin wurde in einer Jägerfamilie im Autonomen Bezirk der Chanten und Mansen geboren. Er absolvierte die Gorki- Literaturhochschule in Moskau und verfaßte zahlreiche Novellen, Erzählungen und Romane über das Leben der Chanten wie „Warten auf den ersten Schnee“ (1979), „Im Schatten der alten Zeder“ (1981) und „Die Chanten oder der Morgenstern“ (1990). Einzelne seiner Werke wurden ins Englische, Ungarische, Spanische, Deutsche und Finnische übersetzt. Aipin setzt sich mit seinem Werk für die Völker eder Chanten und Mansen ein. 1993 wurde er zum Vorsitzenden der Assoziation der urstämmigen Kleinen Völker des Nordens, Sibiriens und des Fernen Ostens gewählt. Seitdem ist er auch Chefredakteur der Zeitung „Das Wort der nördlichen Völker“.