Ich kann das Meer sehen

von

Jan ist laut und spontan, Kees ruhig und bedächtig. Und auch sonst könnten die beiden Freunde kaum unterschiedlicher sein. Zwischen ihnen steht Marijke, Jans Schwester, in die Kees verliebt ist.
Jan ist wie besessen von einem hohen Schlot in der Gegend. Er fragt sich, ob man von dort oben das Meer sehen könne und ringt Kees einen Schwur ab, mit ihm hinaufzusteigen. Als es soweit ist, kneift Kees aus Angst. Er schämt sich, fühlt sich als Feigling, und beobachtet Jan, der lauthals singend den Schornstein hinaufklettert. Oben angekommen, beugt Jan sich zu Kees hinunter, ruft ihm etwas Unverständliches zu – und stürzt in die Tiefe. Kees rennt unter Schock nach Hause und verschweigt, dass er dabei war. Hätte er Jan retten können, wenn er mitgeklettert wäre? Hätte er Jan davon abhalten müssen zu klettern? Fragen, die ihn fortan sein Leben lang begleiten.
Und selbst als ein Gespräch mit Marijke eine neue Perspektive aufwirft, bleibt die kurze Freundschaft mit Jan bestimmend für Kees‘ ganzes Leben.