„Als ich ausgeschlossen wurde beim Spielen, waren meine Gefühle sehr traurig. Außerdem habe ich mich sehr einsam gefühlt“, schreibt Julietta aus der zweiten Klasse auf die Frage, ob sie sich schon einmal ausgeschlossen gefühlt habe.
Die Frage nach den Gefühlen, wenn man ausgeschlossen, allein oder fremd ist, war nur eine der vielen Fragen, mit denen sich die fast 100 Kinder der Grundschule Halen an einem ganz besonderen Schreibtag zum Thema ‚Fremd sein‘ auseinandersetzten. In diesem Buch findet man eine Auswahl der Texte, die an diesem Tag entstanden.
Wie zahlreiche Texte von Eltern und Großeltern, die auch für dieses Buch geschrieben wurden, in diesem Buch zeigen, ist die Ansiedlung in diesem und auch vielen anderen Dörfern dieser Cloppenburger Region nicht allein eine aktuelle Entwicklung. Die Ansiedlung von Flüchtlingen aus Ostpreußen und Schlesien unmittelbar nach Kriegsende, die der Spätaussiedler aus Russland seit etwa 20 bis 30 Jahren und der immer wieder erfolgende Zuzug aus den Städten und den Dörfern der umliegenden Regionen nach Halen offenbart, dass die Notwendigkeit zur Integration neuer Einwohner ein permanenter Prozess war und ist.
Kindern soll, dies eine erklärte Aufgabe der Schule, über die Auseinandersetzung mit Gefühlen eigener Fremdheit bewusst werden, wie wichtig die Hilfestellung anderer Menschen bei der Integration in schulisches und dörfliches Leben ist. Lea aus der 3. Klasse beschreibt in ihrem Gedicht, wie es nicht sein soll:
„Ganz viele fremde Leute schauen mich an,
als ob an mir was Falsches dran.
Ganz viele schimpfen mit mir,
doch keiner redet mit mir.
Ich bin hier nicht zu Haus,
oh, welch ein Graus.
Manchmal fühl ich mich allein,
das muss nicht sein.“
- Veröffentlicht am Dienstag 24. Mai 2016 von Geest-Verlag
- ISBN: 9783866855731
- 364 Seiten
- Genre: Kinder- und Jugendbücher, Kreativität