Ich, meine Freundinnen und die Unausweichlichkeit des Älterwerdens

Roman

von

Die Unausweichlichkeit, mit der das Älterwerden auf sie
zukommt, wird Angela und ihren Freundinnen bewusst, als
sie sich aufmachen, um eine andere Freundin zu beerdigen.
Plötzlich scheinen schwere Krankheiten, eventuelle Hilflosigkeit
und Einsamkeit nicht mehr weit entfernt. Die Frauen
früherer Generationen lebten in der Regel im größeren oder
kleineren Familienverband und waren im Allgemeinen im
Kreis von nahen Angehörigen, von Kindern und Enkelkindern
im Alter versorgt.
Nicht so die zurückgebliebenen vier Freundinnen, alle kurz
vor oder um die sechzig, alle gebildet, alle mit beruflichen
Erfahrungen und eigenen Ansprüchen an das Leben. Man ist
geschieden oder alleinlebend mit und ohne Kinder, nur eine
lebt in einer weitgehend glücklichen, wenn auch kinderlosen
Ehe. Von umsorgender Großfamilie keine Spur.
Wie sich die Freundinnen ihr bisheriges Leben eingerichtet
haben und wie sie mit dem Älterwerden umgehen, erfahren
wir von der Ich-Erzählerin Angela nebenbei, im Mittelpunkt
stehen ihre Liebesbeziehung zu einem zwölf Jahre jüngeren
Mann, ihre Erwartungen und Befürchtungen hinsichtlich des
Altersunterschieds und schließlich ihre Entscheidung, die
manche als konsequent bezeichnen würden, manche wohl
aber auch als Fehler.
Lebt man den Tag, die Stunde und nimmt, wohlwissend, dass
das Alter näher rückt, dankbar an, was einem gegeben wird,
oder zieht man die bequeme Sicherheit vor und bewahrt sich
damit seine innere Ruhe? Baut man einer möglichen Seelenqual
vor, verpasst aber vielleicht etwas unwiederbringlich
Schönes? Das sind die Fragen, denen sich viele Frauen heute
stellen müssen, die einerseits weniger Sicherheit und Geborgenheit
erleben, andererseits aber auch eine Freiheit genießen,
von der frühere Generationen nur träumen konnten. Wie
sie dem nahenden Alter begegnet und ihre Zukunft gestaltet,
muss jede Frau für sich selbst entscheiden.