Ich sehe dich in tausend Bildern, Maria

Mariendarstellungen zwischen Tradition und Moderne

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Maria, die Mutter Jesu, genoss zu allen Zeiten besondere Verehrung seitens glaubender Christen. Daher war es für die Künstler bis in die heutige Zeit immer wieder Bedürfnis und Herausforderung, sich mit der Gottesmutter schöpferisch auseinanderzusetzen. Doch ist nicht nur die Anzahl der Mariendarstellungen nahezu unzählbar, auch die verschiedenen Szenen, in denen Maria dem Betrachter entgegentritt, und die damit verbundenen religiösen Aussagen sind vielfältig und mitunter verwirrend. Der Autor betrachtet zunächst die Mariendarstellungen der biblisch begründeten Marienfeste des Kirchenjahres wie Weihnachten, Ostern und Verkündigung des Herrn. Sehr häufig begegnet Maria dem Betrachter auch in Szenen aus den Apokryphen: zum Bei-spiel auf der Flucht nach Ägypten oder bei der Begegnung an der Goldenen Pforte. Breiten Raum nehmen in der Kunst Bildthemen ein, die allein religiös-theologisch motiviert sind, aber umso stärkere Aussagekraft besitzen: Pieta, Anna selbdritt, Maria im Ährenkleid, die stillende Maria „Maria lactans“ und vieles mehr. Detailliert und originell beschreibt und interpretiert der Autor fünfzig Darstellungen theologisch und vor allem ikonografisch. Durch dieses Sehen und Entdecken erschließt der Autor dem Leser die Welt der Bilder hinter dem vordergründig Sichtbaren. Daneben stellt der Autor die den Bildthemen zugrunde liegende Marienfeste so dar, dass sie auch von Zeitgenossen angenommen werden können, nicht um den Preis einer theologischen Verwässerung, sondern einer notwendigen Klärung.