Im Kirchenkeller

von

Angeregt zu diesen Geschichten von einem Freund, habe ich lange gezögert, sie aufzuschreiben. Zu intim erschienen mir meine Erinnerungen. Doch je mehr ich mich in meine Kindheit versenkte, desto mehr Erinnerungen quollen hervor. Lustige und weniger lustige Begebenheiten modellierten plötzlich eine Kindheit, die – trotz ihrer Ansiedelung in einem Pfarrhaus auch durch ihr sozialistisches Umfeld geprägt wurde – möglicherweise im Westen Deutschlands in vieler Hinsicht kaum anders verlaufen wäre. Es war, trotz an allen Ecken spürbarer Armut meiner Eltern, eine schöne und erfüllte Kindheit. Dass unsere Pfarrer-Familie stets in Opposition zu den Machthabern in der DDR stand, war mir schon früh bewusst. Doch wirklich benachteiligt wurde ich in dieser Zeit in schulischen Dingen nicht, im Gegensatz zu meinen älteren Brüdern.

Die Geschichten zeichnen einzelne Stationen einer meist fröhlichen Kindheit im kleinen Landstädtchen Gebesee bis etwa 1963. Meine kleinen Streiche, Unternehmungen und Erfolge haben mich ganz sicher auch zu dem werden lassen, der ich nun bin.
Georg Steiger