‚Immer bekommt der blöde Tenor die Dame, nie bin ich dran. Denn entweder sind wir Baritone von Anfang an verheiratet wie im ›Falstaff‹, oder der Nebenbuhler ist attraktiver. Im ›Tannhäuser‹ kriegt der Wolfram seine Elisabeth nicht, und in der ›Salome‹ reißt die Titelpartie dem Jochanaan regelrecht den Kopf herunter. Hundertzwanzig Partien gibt es in dieser Art, und in keiner krieg ich das Mädel. Und immer bleibe ich allein!‘ Bernd Weikl, Bariton
Zu beneiden ist der Bariton also wahrlich nicht. Aber amüsieren kann man sich über ihn. Wie über den Tenor. Oder die Sopranistin. Und über Komponisten natürlich auch und über Librettisten nicht minder. Oder über Regisseure und Dirigenten, Bühnenbildner und Souffleusen. Und über Kritiker ohnehin und über das Publikum sowieso. Denn der Oper gehen die Geschichten niemals aus, weder auf, noch vor, noch hinter der Bühne. Die Oper: Ein Reich voller Anekdoten.
- Veröffentlicht am Sonntag 1. August 2010 von Reclam, Philipp
- ISBN: 9783150107812
- 191 Seiten
- Genre: Anthologien, Belletristik